„Quartet for Bruno Schulz“
work in progress – Berlin: Klarinette: Matthias Badczong, Violine: David Nunez, Violoncello: Marika Gejrot, Klavier:Fidan Aghayeva-Edler , Einstudierung: Gerhardt Müller-Goldboom, gefördert von der Szloma-Albam-Stiftung
Bruno Schulz war nicht nur Autor der phantastischen „Zimtläden“, sondern auch Zeichner und Maler. Der Künstler musste als Jude im Ghetto von Drohobycz lebend für den SSHauptscharführer Felix Landau dessen Kinderzimmer mit Fresken versehen und auch andere Malaufträge ausführen. Als Spielball zwischen zwei SS-Offizieren fand er auf offener Straße erschossen ein tragisches Ende. Der israelische Komponist Gideon Lewensohn hat in mehreren Projekten die Person Bruno Schulz thematisiert. Als Einstimmung in diese Aufführung der „Republik der Träume“ wird das „Quartet for Bruno Schulz“ aufgeführt, das mit vielen Anklängen an die untergegangene Musik der Schtetlech eine Hommage an den großen polnischen Schriftsteller ist.
Republik der Träume
nach Bruno Schulz " Die Zimtläden"
Regie: Frank Soehnle/ Komposition und Live Musik: Søren Gundermann/ Spiel: Matylda Matuszak, Arkadiusz Porada, Torsten Gesser/ Ausstattung: Leonard Wanner und Frank Soehnle/ Dauer: 70 min
Rechte: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Was uns besonders fasziniert sind die fantastischen, grotesken Elemente in seiner Literatur. Die Überhöhung ins Traumhafte, Unfassbare weist auf die Umsetzung mit ungewöhnlichen Theatermitteln hin. Das Verschwinden der Kindheit in den Zimtläden ist ein wirklich starkes Thema bei Schulz. Der Vater, der sich erst in einen Vogel und dann in diverse andere Dinge verwandelt, bevor er schrumpft und ganz verschwindet, ist eine Metamorphose, die sich nur mit Puppen darstellen lässt. Und die daraus resultierende Idee, dass in allen Dingen jemand steckt ist für Puppentheater natürlich genial. Die Sehnsucht des Erzählers, alles beim Alten zu belassen, aber die neue Welt ertragen zu müssen, ist ein Thema, das uns immer beschäftigen wird. In den Geschichten von Schulz wird das atmosphärisch so dicht erzählt, wie selten.
Eintrittspreise: 25,00 € / 20,00 € Ermäßigt (Schüler, Arbeitslose, Schwerbeschädigte)
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